Die dritte Ausgabe von »41–43« entstand im Rahmen der IndieCon Summer School, die Teil der IndieCon – The Independent Magazine Festival ist. Das Festival fand dieses Jahr zum vierten Mal statt und setzt sich aus drei Teilen zusammen: Der Summer School, einer zweitägigen Konferenz und dem Indiemagday, einem öffentlichen Tag an dem Magazinmacherinnen und -macher ihre Magazine präsentieren und verkaufen. Von der Ideenfindung bis zum Druck wurden die einzelnen Artikel, von 20 Teilnehmern innerhalb einer Woche gefunden, geschrieben, illustriert, fotografiert und gestaltet.
Geleitet wurde der Workshop vom »Froh! Magazin«.
Froh! Magazin
Indiecon
Schon Anfang des Jahres war klar, dass dieses Heft ein politisches werden sollte. Donald Trump hatte gerade die Präsidentschaftswahl gewonnen und in uns regte sich nach Schock und Ärger noch ein anderes Gefühl: Dass man dagegen etwas tun muss.
In der Zwischenzeit hat Trump damit begonnen, die amerikanische Mediendemokratie in ein Land zu verwandeln, das via Twitter regiert wird. Was im Wahlkampf noch wie Wahnwitz wirkte, ist jetzt politischer Alltag.
Gemeinsam mit engagierten Journalist*innen, Fotograf*innen, Illustrator*innen und Gestalter*innen hatten wir während der IndieCon Summer School die Möglichkeit, verschiedene Formen des Widerstands zu erkunden. Hamburg ist dafür in diesem Jahr ein besonders geeigneter Ort: Der Sommer stand im Schatten des G20-Gipfels und der wütenden Ausschreitungen in seinem Umfeld. Plötzlich stellte sich die Frage, wie intelligente Systemkritik im Jahr 2017 aussehen kann.
In den Beiträgen dieses Heftes haben aber nicht nur politische, sondern ganz unterschiedliche Formen des Widerstandes ihren Platz gefunden. Einige sind leise (S. 16, S. 54), andere eher laut (S. 10, S. 38). Einige finden im Kleinen (S. 71) statt, andere wollen das Big Picture (S. 74).
Dass sie alle innerhalb von fünf Tagen gefunden, geschrieben, gestaltet und produziert worden sind, zeugt auch von der reibungslosen Arbeit der Beitragenden, die allen Herausforderungen mit kreativem Widerstand begegneten. Dafür ein großer Dank an die Beteiligten.
Von der Physik kann man auch etwas zum Thema lernen: Nämlich, dass Widerstände thermische Energie erzeugen. Wenn das Gleiche für den Journalismus gilt, wird es für die Despoten von Morgen brenzlig.
Klaus Neuburg, Sebastian Pranz
und Fabian Weiss (FROH!)
Malte Brenneisen, Martin Kaumanns,
Urs Spindler und Malte Spindler
(Die Brueder)